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Wohnen in Deutschland

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Warum wir so viel fürs Dach überm Kopf zahlen - April 2025

In Deutschland fließt ein großer Teil des Einkommens ins Wohnen – nämlich fast ein Viertel. Laut Eurostat und dem Statistischen Bundesamt lag die Wohnkostenquote 2024 bei stolzen 24,5 %. Damit liegen wir klar über dem europäischen Durchschnitt von 19,2 %. Immerhin: Gegenüber 2023 (25,2 %) hat sich der Wert leicht verbessert. Doch von Entlastung kann kaum die Rede sein –                          Deutschland bleibt eines der teuersten Länder Europas, wenn’s ums Wohnen geht.
 

Was zählt eigentlich alles zu den Wohnkosten?

In der Statistik landen sämtliche Ausgaben rund ums Wohnen. Also nicht nur die klassische Miete, sondern auch:

  • Nebenkosten wie Heizung, Strom und Wasser

  • Reparaturen und Instandhaltung

  • Gebäudeversicherungen und Grundsteuern

  • Bei Eigentum: Zins- und Tilgungszahlungen für Kredite

Nicht eingerechnet sind Zuschüsse wie Wohngeld – obwohl diese inzwischen deutlich ausgeweitet wurden.
 

Wenn Wohnen zur finanziellen Belastung wird

Ein kritischer Wert in der Analyse: der Anteil der Haushalte, die als überlastet gelten – also mehr als 40 % ihres Einkommens fürs Wohnen ausgeben müssen. In Deutschland betrifft das 12 % aller Haushalte. Leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, aber immer noch deutlich über dem EU-Schnitt von 8,2 %.

Besonders hart trifft es einkommensschwache Haushalte: Wer in Deutschland als armutsgefährdet gilt, muss durchschnittlich 43,8 % seines Einkommens fürs Wohnen aufbringen. Das ist fast doppelt so viel wie in anderen europäischen Ländern.

Was machen andere Länder anders? Ein Blick nach Süden

Der europäische Vergleich zeigt: Es geht auch günstiger. Während Griechenland sogar noch teurer ist als Deutschland (35,5 %), sieht es in anderen südeuropäischen Ländern entspannter aus:

  • Zypern: 11,4 %

  • Malta: 12,5 %

  • Italien & Slowenien: je 13,6 %

Das zeigt: Die Preisentwicklung in Deutschland hat auch strukturelle Ursachen – und lässt sich nicht nur mit Angebot und Nachfrage erklären.

 

Folgen für den Immobilienmarkt

Die hohen Wohnkosten treffen nicht nur Mieter – auch Kaufinteressierte spüren die Belastung. Neben gestiegenen Kaufpreisen machen vor allem hohe Zinsen den Immobilienerwerb schwierig. Die Finanzierung reißt inzwischen deutlich tiefere Löcher in die Haushaltskasse, besonders in Großstädten.

Was sich dadurch verändert: Käufer entscheiden heute überlegter, planen langfristiger – und schauen genauer hin, was Lage, Substanz und Energiebilanz betrifft. Wer als Eigentümer über einen Verkauf nachdenkt, sollte das im Hinterkopf behalten. Denn in vielen Regionen geraten Preise unter Druck – vor allem dort, wo die Nachfrage nachlässt oder energetische Sanierungen unausweichlich sind.

 

Chancen für Eigentümer & Käufer – trotz hoher Preise

Für Eigentümer heißt das: Wer seine Immobilie vorausschauend pflegt, energetisch aufrüstet und in guter Lage sitzt, kann auch künftig mit stabiler Wertentwicklung rechnen.

Und Käufer? Die sollten beim Kalkulieren nicht nur auf den Kaufpreis achten. Laufende Nebenkosten, Instandhaltungsrücklagen und Energieverbrauch schlagen mit in die monatliche Belastung rein – und machen aus einem vermeintlichen Schnäppchen schnell eine Kostenfalle.

 

Mietendeckel, sozialer Wohnungsbau & Co – und jetzt?

Politisch ist das Thema so präsent wie selten. Die Diskussion um Mietendeckel, staatlich geförderten Wohnungsbau und neue Fördermodelle läuft. Ob und wie solche Maßnahmen tatsächlich kommen, steht noch in den Sternen. Fest steht aber:                           Die Anforderungen an Käufer und Eigentümer steigen – und das nicht nur finanziell.

 

Fazit: Nicht jammern, machen.

Ja, es gibt eine kleine Entspannung. Aber der Druck bleibt hoch. Wer in Immobilien denkt – ob als Käufer oder Eigentümer –            sollte jetzt aktiv werden:

  • Welche Immobilien sind trotz hoher Kosten zukunftssicher?

  • Wo macht eine Investition heute noch Sinn?

  • Wie können Modernisierungen helfen, laufende Kosten zu senken?

Die Devise lautet: Strategisch denken, früh handeln – und sich nicht vom Markt abschrecken lassen.

 

Interview: Klartext vom Makler

Journalist: Deutschland zählt zu den teuersten Ländern in Europa, wenn’s ums Wohnen geht. Woran liegt’s?

Makler: Wir haben ein vielschichtiges Problem: zu wenig Wohnraum, hohe Baupreise, teure Finanzierungen. Selbst mit Zuschüssen vom Staat bleibt Wohnen für viele ein dicker Brocken.

Journalist: Wie wirkt sich das auf den Immobilienmarkt aus?

Makler: Käufer kalkulieren vorsichtiger. Sie schauen verstärkt auf Randlagen mit guter Infrastruktur, wo die Preise noch tragbar sind. Eigentümer müssen in Sachen Energieeffizienz und Zustand nachziehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Journalist: Ist Entlastung in Sicht?

Makler: Kurzfristig eher nicht. Die politischen Ideen sind da, aber Umsetzung und Wirkung brauchen Zeit. Wer jetzt klug agiert, hat aber trotzdem gute Chancen.

Journalist: Ihr Tipp?

Makler: Ganz klar: Wer kaufen will, muss realistisch rechnen – über den Kaufpreis hinaus. Und Eigentümer sollten in die Substanz investieren, bevor die Pflicht kommt. Wer vorbereitet ist, bleibt flexibel.

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